Pressemitteilung

Tönnies widerspricht Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy

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Treibhausgas-Emissionen – viel weiter als viele denken

Tönnies widerspricht Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy

Rheda-Wiedenbrück, 16.12.2021 – Die Tönnies Unternehmensgruppe widerspricht der Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) in Minneapolis. Diese besagt, dass die Emissionen der zwanzig größten europäischen Fleisch- und Molkereikonzerne den gesamten Treibhausgas-Ausstoß von Ländern wie den Niederlanden und Dänemark übertreffen. „Die Studie basiert lediglich auf Schätzungen, die jedoch nicht den Realitäten entsprechen“, bemängelt Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit bei Tönnies.

So sind die Emissionen bei Tönnies im angegebenen Zeitraum nicht gestiegen, sondern konnten durch Skaleneffekte im Rahmen von Standortübernahmen und Fusionen sogar reduziert werden. Seit mehreren Jahren veröffentlicht der Rheda-Wiedenbrücker Lebensmittelkonzern systematisch und in Anlehnung an die Methode der Global Reporting Initiative seine Nachhaltigkeitsarbeit. 2020 kam mit der Agenda t30 eine 10-Jahres-Planung für Nachhaltigkeitsziele hinzu.

Konkret wird in der Studie davon ausgegangen, dass allein bei Tönnies die Emissionen von 2016 bis 2018 um 30 Prozent gestiegen sind. Dabei haben die Studien-Macher den Ausstoß jedoch nicht wissenschaftlich belegt oder berechnet, sondern auf Basis der Schlachtzahlen geschätzt. Tönnies hat beispielsweise 2017 die Zur Mühlen Gruppe mit sechs Standorten übernommen und ist im gesamten Betrachtungszeitraum von 2016 bis 2018 dynamisch gewachsen. Das Wachstum und die Übernahme von Standorten hat jedoch in Summe nicht zu einer Steigerung von Emissionen geführt. Vielmehr konnten bereits unter anderen Firmierungen bestehende Emissionen zurückgeführt werden.

In dieser Kalkulation sieht Tönnies auch die grundsätzliche Schwäche der Methodologie. Fleischunternehmen sind Versorgungsinfrastrukturen zwischen Landwirtschaft und Verbraucher. Die Scope 3 Emissionen auf landwirtschaftlichen Betrieben fallen unabhängig davon an, wo die Tiere geschlachtet und verarbeitet werden. Eine Landwirtschaft ohne Nutztierhaltung könne jedoch niemand seriös als Ziel erachten. Ohne Nutztierhaltung müsste man noch mehr (erdölbasierten) Kunstdünger herstellen, um Pflanzen für die Ernährung anzubauen und ohne Nutztiere gibt es keine sinnvolle Verwendung von Nebenerzeugnissen der pflanzlichen Lebensmittelproduktion.

Ein Vergleich von Erdöl und Lebensmittel ergibt daher keinen Sinn. Während Erdöl grundsätzlich durch erneuerbare Energie ersetzt werden kann, ist Lebensmittelerzeugung nicht zu ersetzten und muss systemisch in seinen Gesamtzusammenhängen betrachtet werden. „Landwirtschaft und Fleischerzeugung sind auf dem Weg und weiter als viele denken,“ so Schulze Althoff. Die Emissionen in der Landwirtschaft sind in Deutschland zudem seit 1990 um 20 Prozent gesenkt worden, bei gestiegener Produktionsmenge.