Agenda t30
Nachhaltig Lebensmittel produzieren
Wir übernehmen Verantwortung für die Ernährung von heute und die Welt von morgen. Unsere Lebensmittel leisten heute einen Beitrag dazu, natürliche Kreisläufe zu erhalten, das Klima und natürliche Ressourcen zu schützen und sozialen Zusammenhalt zu schaffen. Daran arbeiten wir weiter und setzen uns ambitionierte Ziele: Bis 2030 werden wir einer der nachhaltigsten Lebensmittelproduzenten in Europa sein. Unser Antrieb ist es, nachhaltig Lebensmittel zu produzieren.
Nachhaltigkeits-Strategie
Natürliche Kreisläufe und eine intakte Umwelt sind Voraussetzungen unserer Ernährung. Nach dieser Überzeugung produzieren wir seit 50 Jahren qualitative Lebensmittel für eine gesunde, genussvolle Ernährung von Millionen Konsumenten. Anfang 2020 haben wir unser Nachhaltigkeitsmanagement mit einer konkreten 10 Jahresstrategie, der Agenda t30 ergänzt. Damit beschleunigen wir unsere Arbeit auf dem Weg zur Produktion nachhaltiger Lebensmittel.
Tönnies hat dafür messbare Ziele definiert. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl an Meilensteinen im Hinblick auf die definierten Ziele vor.

Verzicht auf Soja aus dem Tropenwald
Unser Ziel:
Zu 100% auf Soja aus Südamerika verzichten.
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 stammen bereits 75% des Eiweißfutters aus nachhaltigen Quellen. Spätestens Ende 2023 setzen wir bei der Fütterung der Schweine in Deutschland ausschließlich auf nachhaltige Eiweißfuttermittel und verzichten auf Soja aus Regenwaldgebieten und Savannen Südamerikas. Mit unseren landwirtschaftlichen Erzeugern und führenden Futtermittelherstellern arbeiten wir weiter an Lösungen, um die Fütterung in Zukunft noch nachhaltiger zu gestalten.
Reduktion von Nitrat in der Gülle
Unser Ziel:
Den Nitrat-Anteil in der Gülle um 30% reduzieren (ggü. dem Stand von 2005).
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 konnten wir eine Reduktion des Nitrat-Anteils um 22% im Vergleich zu 2005 bewirken. Dazu trägt unser TONISO-Fütterungskonzept bei. Bei diesem reduzieren Landwirte die Eiweißkomponenten im Futter. Durch diese Maßnahme wird die Gülle „dünner“ und der Nitrat-Anteil reduziert.
Antibiotika-Reduktion
Unser Ziel:
Gemeinsam mit den Lieferanten den Einsatz von Antibiotika um 75% reduzieren (ggü. dem Stand von 2014).
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 können wir bei Schweinen eine Antibiotika-Reduktion der Abgabemengen um 71% verzeichnen. Diese positive Tendenz wird gemeinsam mit unseren landwirtschaftlichen Partnern und der QS konsequent fortgesetzt, um unser Ziel einer Antibiotika-Reduktion um 75% in Zukunft zu erreichen.
Tierwohl-Standards erhöhen
Unser Ziel:
70% der angelieferten Tiere sollen aus übergesetzlichen Haltungsformen (2-4) stammen.
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 stammen bereits mehr als 50% der angelieferten Tiere aus übergesetzlichen Haltungsformen (2-4). Mit der Vereinbarung, die Initiative Tierwohl (ITW) über den Juni 2021 hinaus fortzusetzen, konnten wir gemeinsam mit der ITW einen Meilenstein erreichen. Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat seit Juli 2021 das gesamte Grundsortiment auf Haltungsform 2 umgestellt.
Reduktion von erdölbasierten Kunststoffen
Unser Ziel:
70% weniger erdölbasierte Kunststoff- Verpackungen im Gesamtverpackungsmaterial der Tönnies Gruppe verwenden (ggü. dem Stand von 2017).
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 haben wir in unserem Geschäftsbereichs Convenience im Vergleich zu 2017 34,5% weniger erdölbasierte Kunststoff-Verpackungen im gesamten Verpackungsmaterial verwendet. Mit der Einführung der Flow-Pack-Verpackung für einen Großteil des SB-Sortiments können massive weitere Reduktionsschritte umgesetzt werden.
CO2-Einsparung in der Logistik
Unser Ziel:
50% weniger CO2-Emissionen im Bereich Straßentransport (ohne Container) für unsere Hauptstandorte (Rheda-Wiedenbrück, Sögel und Weißenfels) je Tour (ggü. dem Stand von 2015).
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 haben wir im Vergleich zu 2015 22% weniger CO2– Emissionen im Bereich Straßentransport (ohne Container) für unsere Hauptstandorte (Rheda- Wiedenbrück, Sögel und Weißenfels) je Tour ausgestoßen.
Ressourcenschutz
Unser Ziel:
90% des Strommixes in den Tönnies- Produktionsbetrieben aus erneuerbaren Energien gewinnen.
Unser Meilenstein:
Im Jahr 2022 wurden in den Tönnies-Produktionsbetrieben 65% des Strommixes aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Schaffung von Wohnraum
Unser Ziel:
Langfristig allen interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wohnraum nach einem fest definierten Standard zur Verfügung stellen.
Unser Meilenstein:
Bis 2022 haben wir 5.800 Wohnplätze für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach definierten Standards geschaffen.
Tönnies Nährstoffstrategie
I. Politik und Agrarwirtschaft haben DAS Instrument zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in der Hand
Es geht nicht darum, dass zu viele Nutztiere zu viel Gülle produzieren. Die Lösung ist daher nicht generell eine Bestandsreduzierung, sondern eine passgenaue Nutztierhaltung , die eine ausgeglichene Düngebilanz und eine gleichmäßige Verteilung des wertvollen Wirtschaftsdüngers (Gülle, Mist) ermöglicht.
II. Wir können viel erreichen, indem wir Kunstdünger reduzieren und Wirtschaftsdünger nutzen
Kunstdünger-Herstellung verbraucht ca. drei Prozent des weltweiten Energie-Bedarfs: Unmengen erdölbasierter, fossiler Energie, die enorme CO2-Emissionen verursachen. Hingegen wird die Nutztierhaltung von vielen kritisiert, dabei liefern Nutztiere neben Lebensmitteln auch wertvollen Dünger.
III. Natürlicher Dünger ist da, stützt regionale Kreisläufe und hält Flächen intakt und nutzbar
Der Einsatz der Gülle aus Tierhaltung macht viele landwirtschaftliche Flächen erst nutzbar. Es braucht nur eine ausgeglichene Düngebilanz und gleichmäßige Verteilung des Düngers. Das reduziert auch den Stickstoff-Überschuss. Wenn Landwirte so düngen, dass die Pflanzen nicht wie bisher 60, sondern 80 Prozent des Stickstoffs aus Düngern wie Gülle aufnehmen, ist es möglich die überflüssige Stickstoffmenge im Mittel um 16 Kilo sinken. Das stellt eine Studie des Bundesumweltamts heraus.
Die Nährstoffstrategie unterstützt dabei, im Einklang mit Natur und Umwelt zu wirtschaften:
- Verbrauch fossiler Energie reduzieren
- CO2-Emissionen senken
- regionale Kreisläufe in der tierhaltenden Landwirtschaft sichern
- die Zukunft für Tausende landwirtschaftliche Familienbetriebe sichern
- Unabhängigkeit von teuren Lebensmittelimporten mit schlechtem CO2-Fußabdruck
- Stickstoff-Überschuss in den Böden in Deutschland um 16 Prozent senken
= CO2-Reduktion, Klimaschutz, Erhalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft
Drei Handlungsfelder
1. Eiweißfuttermittel aus nachhaltigen Quellen und möglichst aus Sekundärprodukten
Ab Ende 2022 wird Tönnies bei der Fütterung der Schweine in Deutschland auf den Einsatz von ausschließlich nachhaltigen Eiweißfuttermitteln setzen. Der komplette Verzicht auf Soja aus Regenwaldgebieten und wertvollen Savannen Südamerikas ist unser Beitrag zur Rettung der wichtigen, ökologischen Ressourcen für die Welt und das Klima. In konstruktiven Gesprächen mit Futtermittelherstellern, Landwirten, QS und Handel konnten wir das erreichen.
2. Angepasste Eiweißfütterung, Stickstoff minimieren
Wir unterstützen dabei, den Stickstoffüberschuss im Futter weiter zu senken. Gleichzeitig erhöhen wir die Nutzung heimischer Eiweiße u.a. durch die verstärkte Wiedereingliederung von sicheren Reststoffen aus der Lebensmittelverarbeitung und von Essensresten.
3. Vorrang für Wirtschaftsdünger
Wir plädieren dafür, den Einsatz von Kunstdünger in der Landwirtschaft zu reduzieren. Kunstdünger ist erdölbasiert, wird energetisch aufwändig hergestellt und sorgt für bodenschädigenden Stickstoff-Überschuss. Wir fördern moderne Aufbereitungs-Techniken und die Weiterverarbeitung von Gülle und Mist zu dosierbarem Dünger weiter. Zudem gilt es, politische Rahmenbedingungen und Anreize für den Einsatz von Wirtschaftsdünger zu schaffen.
Fazit
Mit der Nähstoffstrategie nimmt sich Tönnies dem gesamten Kreislauf der Nutztierhaltung an und intensiviert seine Aktivitäten im Nährstoffmanagement. Ziel ist es, gemeinsam mit relevanten Partnern aus der Landwirtschaft ressourcenoptimiert zu arbeiten und insbesondere den Einsatz fossiler Quellen weiter zu reduzieren.
Mehr zum Aufbau und Vorgehen unseres Nachhaltigkeitsmanagements finden Sie hier.
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