Fortsetzung der Nachhaltigkeits-Strategie
Tönnies-Landwirte: Verzicht auf Regenwald-Soja ab Ende 2022
Rheda-Wiedenbrück, 05. November 2021 – Lebensmittelproduzent Tönnies geht den nächsten Schritt in seiner Nachhaltigkeitsstrategie: Ab Ende 2022 wird der Lebensmittelproduzent Tönnies bei der Fütterung der Schweine in Deutschland auf den Einsatz von ausschließlich nachhaltigen Eiweißfuttermitteln setzen. „Der komplette Verzicht auf Soja aus Regenwaldgebieten und wertvollen Savannen Südamerikas ist unser Beitrag zur Rettung der wichtigen, ökologischen Ressourcen für die Welt und das Klima“, erläutert Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter.
„Mit einem umfangreichen Maßnahmenbündel und dem Einsatz von vorwiegend einheimischen Eiweißpflanzen in der Tierfütterung leisten wir unseren Beitrag dazu, die Nachhaltigkeit unserer Lebensmittelproduktion weiter voranzutreiben.“ Mit diesem Schritt setzt Tönnies seine Entwicklung in diesem Bereich fort, die 2017 mit dem Fütterungskonzept „Toniso“ begonnen hat. Denn dadurch konnte der Einsatz von Soja in der Fütterung in den vergangenen vier Jahren um 25 Prozent reduzieret werden.
In Kooperation mit führenden Futtermittelherstellern arbeitet das Rheda-Wiedenbrücker Familienunternehmen nun an alternativen Lösungen, um in Zukunft ausschließlich nachhaltiges Soja für die Fütterung zu verwenden und den Einsatz heimischer Eiweißpflanzen zu stärken. Ab Ende 2022 akzeptiert Tönnies dann keine Schweine mehr aus Deutschland, die mit Soja aus Regenwaldgebieten gefüttert wurden. „Der Umstieg auf nachhaltige Eiweißfuttermittel ist zwingend. Konstruktive Gespräche mit der Futtermittelwirtschaft haben uns in unserem Ansatz bestärkt, dass die Umstellung auf regenwaldfreies Soja möglich ist“, ergänzt Dr. Wilhelm Jaeger, Leiter der Tönnies Landwirtschaftsabteilung.
Die dabei eventuell entstehenden Mehrkosten sollen über den Verkauf der Fleischprodukte für die Landwirte erwirtschaftet werden. „Wir müssen bei diesem nächsten Schritt unserer Nachhaltigkeitsstrategie zwingend unsere landwirtschaftlichen Erzeuger mitnehmen, um die notwendige Transformation voranzutreiben“, betont Clemens Tönnies.
Der Verzicht auf Regenwald-Soja ist ein weiterer Baustein in der T30-Nachhaltigkeits-Strategie des Unternehmens. Der Maßstab von Tönnies ist es, nachhaltig Lebensmittel zu produzieren. „Dafür schließen wir Kreisläufe und arbeiten ressourcenschonend“, sagt der Unternehmens-Chef.
Zum Hintergrund:
Der Anbau von Soja in einer vielfältigen Fruchtfolge ist grundsätzlich positiv. Die Pflanze ist als Leguminose in der Lage, den Stickstoffhaushalt des Bodens und das Bodenleben zu bereichern. Inakzeptabel ist Sojaanbau, wenn dafür Regenwälder und Grasland vernichtet werden und große Monokulturen entstehen. Seit 1960 hat sich die globale Anbaufläche von Soja auf 100 Millionen Hektar weltweit vervierfacht, mit dramatischen negativen Folgen für Mensch und Umwelt. Tönnies sieht sich Kraft seiner Marktstellung in der Verantwortung, Wege zur Nachhaltigkeit aufzuzeigen und selbst zu beschreiten.