Pressemitteilung

Einkaufs-Maske wird noch mehr am Tierwohl ausgerichtet

Start Archive by category 'Ressourcenschutz'

Einkaufs-Maske wird noch mehr am Tierwohl ausgerichtet

Rheda-Wiedenbrück, 28. Oktober 2024 – Tönnies Pork richtet den Einkauf von Schweinen künftig noch mehr am Tierwohl aus. Die Betonung des Muskelfleischanteiles und des Schinkengewichtes in der Abrechnungsmaske wird zum 1. Januar 2025 zurückgenommen. Gesundheit und Robustheit der an Tönnies gelieferten Schweine stehen im Fokus. Zusätzlich
startet das Unternehmen mit einer Ringelschwanz-Prämie für Tiere der Haltungsform 3.

Nach dem Einholen von Rückmeldungen bei Vertretern der Zuchtunternehmen, der landwirtschaftlichen Beratung, der Tierarztpraxen sowie den Partnerbetrieben setzt das Rheda-Wiedenbrücker Familienunternehmen ein deutliches Zeichen beim Lebendvieheinkauf. Das Unternehmen korrigiert seine letzte Preismaskenänderung, die Betonung liegt nicht mehr auf dem Muskelfleischanteil. Auch die Anhebung der Schinkengrenze und damit das Signal zu großer Schinkenfülle wird angepasst. Der optimale Gewichtskorridor der Tiere liegt künftig zwischen 88 und 107 kg. „Wir wollen den Tierhaltern signalisieren, gesunde und robuste Tiere zu halten und anzuliefern“, teilt der Lebensmittelproduzent mit. Mit der neuen Maske will das Unternehmen damit einen Beitrag für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit schaffen.

Tönnies war bereits Anfang des Jahres in einen breiten Dialogprozess eingetreten, um zu einer ausbalancierten Zucht zu kommen. „Wir haben uns intensiv mit den Fakten und Kritikpunkten auseinandergesetzt und werden nun die Maskengrenzen erweitern“, teilt Tönnies weiter mit. Durch die Rückkehr zur vorherigen Maske setzt das Unternehmen auf eine ausgewogene Tiergenetik, die Fleischfülle steht nicht mehr im Vordergrund. Dies wirkt sich individuell auf die Lieferpartien aus, kann aber dem Landwirt bis zu 2 Euro je Tier mehr einbringen.

Das Unternehmen weist zusätzlich darauf hin, dass die Schließung der heimischen Lieferketten über die Nämlichkeit der Initiative Tierwohl die Vergütung des Deutschbonus ersetzen wird, so dass der Bonus für ITW-Schweine mit deutscher Geburt zum Jahreswechsel entfällt.

Ab dem 1. Januar 2025 zahlt das Unternehmen für Schweine mit unkupierten Ringelschwänzen der Haltungsform 3 einen Aufschlag von 10 Euro pro Tier. „Damit wollen wir die Tierhalter bei der Umsetzung des Kupierverzichtes unterstützen. Dies stellt hohe Anforderungen an das Management und an eine robuste genetische Veranlagung der Tiere“, betont das Unternehmen. Denn wissenschaftliche Studien zeigen einen starken Zusammenhang zwischen der Tiergesundheit, insbesondere der Atemwegs- und Darmgesundheit und der Umsetzung des Ringelschwanzes auf. „Um Erfahrungen zu sammeln, starten wir mit den Betrieben der Haltungsform 3. Die Prämie wird dann ausbezahlt, wenn die Tiere eine Woche vorher angemeldet werden und mindestens 90 % der Schwänze der einzelnen Partien intakt sind“, teilt das Unternehmen dazu mit.

Mit den Maßnahmen geht Tönnies einen bemerkenswerten Schritt. „Wir glauben fest daran, dass dies der richtige und wichtige Weg hin zu gesünderen und robusteren Tieren ist.“

Tönnies möchte mit diesem Vorgehen ein Zeichen in der Branche setzen und hofft auf ein breites, positives Echo. Nach einem halben Jahr soll die Maßnahme evaluiert und bei Bedarf nachjustiert werden.

Pressemitteilung

Tönnies plant Übernahme von mehreren Vion-Standorten

Start Archive by category 'Ressourcenschutz'

Tönnies plant Übernahme von mehreren Vion-Standorten

Rheda-Wiedenbrück, 5. September 2024 – Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Prüfung, der üblichen Genehmigungen und Abschlussbedingungen hat Tönnies eine Grundsatzvereinbarung zur Übernahme der Standorte Buchloe, Crailsheim, Hilden und Waldkraiburg von der Vion Food Group erreicht. Zudem geht es um die Häuteverarbeitungsbetriebe in Memmingen und Eching-Weichenau.

Mit der geplanten Übernahme würde das Rheda-Wiedenbrücker Familienunternehmen ihre Beef-Kompetenzen in Süddeutschland erweitern.

Insbesondere im Hinblick auf den Erhalt der deutschen Landwirtschaft mit seit Generationen geführten Familienbetrieben ist es wichtig, die in Süddeutschland vorhandene Verarbeitungsstruktur für Rinder zukunftsfähig aufzustellen und den Landwirtinnen und Landwirten eine zukunftsfähige Perspektive zu bieten.

Pressemitteilung

Auf dem Weg zur ausbalancierten Zucht

Start Archive by category 'Ressourcenschutz'

Auf dem Weg zur ausbalancierten Zucht

Rheda-Wiedenbrück, 01. März 2024 – Die deutsche Nutztierzucht und die Arbeit der Zuchtunternehmen ist die Grundlage für eine ökonomisch tragfähige und an den Verbraucherwünschen orientierte Erzeugung von Fleisch. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an die Nutztiere immer wieder verändert, die Zucht hat entsprechend auf die Marktsignale reagiert und die Zuchtziele immer wieder angepasst.

Im Vordergrund stehen die ökonomisch relevanten Merkmale wie beispielsweise der Anteil der wertbestimmenden Teilstücke, die täglichen Zunahmen und die Futterverwertung. Mit der Ausrichtung der Zucht auf Effizienz wurde auch der Grundstein für preisgünstige und nachhaltig erzeugte Lebensmittel gelegt.

In jüngerer Zeit wird der gesellschaftlichen Diskussion Rechnung getragen und es werden zunehmend Zuchtziele wie die Robustheit der Tiere, die Krankheitsanfälligkeit, das Nekrosegeschehen und Verhaltensmerkmale für sich verändernde Stallhaltungssysteme diskutiert. Diese Entwicklung ist für die gesamte Lebensmittelkette von großer Bedeutung. Daher hat die Tönnies Forschung Vertreter der Wissenschaft, der Zuchtunternehmen, der Behörden und der Landwirtschaft zu einem Workshop „Gesundheit und Leistung – künftige Ausrichtung der Tierzucht“ eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Robert Tönnies führte Eike-Claudius Kramer von der Bernd-Tönnies-Stiftung in seinem Vortrag „Genetik als zusätzlicher Tierwohlbaustein“ in die Thematik ein. Mit dem Zitat „Wenn wir Tiere für unsere Zwecke domestizieren, machen wir sie anfälliger – dadurch sind wir noch mehr für ihr Wohlergehen verantwortlich“ (Professor Dr. Cooke) brachte er den Spannungsbogen auf den Punkt.

In ihrem Vortrag „Die Erfolgsgeschichte der deutschen Tierzucht“ erläuterte Elena Frenken von dem Förderverein Bioökonomieforschung eindrucksvoll die Methoden der Zucht und die Veränderung der Zuchtziele im Zeitablauf. Sie erklärte die enorme Steigerung der Klimaeffizienz unserer Nutztiere durch die Selektion der vergangenen Jahrzehnte und schloss mit dem Fazit: „Zuchtunternehmen können auf gesellschaftliche Trends reagieren.“

Prof Dr. Dr. Gerald Reiner von der Justus-Liebig-Universität Gießen erklärte in seinem Vortrag „Genetische Grundlagen der Entzündungen und Nekrosen beim Schwein GenoSins“ die genetische Basis und die assoziierten Genmarker für die Nekrosen. Er führte aus, dass durch konsequente züchterische Arbeit die Anfälligkeit der Tiere für Nekrosen deutlich gesenkt werden kann.

In der anschließenden Diskussion wurden die Möglichkeiten der Messbarkeit der Merkmale, die züchterischen Möglichkeiten der Bearbeitung, die Identifikation sogenannter Markergene und die Aufwendungen für notwendige genomische Untersuchungen erörtert. Einstimmigkeit bestand in der künftigen Ausrichtung der Zucht auf ausgewogene Zuchtiere unter Einbeziehung der Merkmale für gesunde und robuste Zuchtlinien. Die Einbeziehung der Ergebnisse aus den Studien von Gerald Reiner bringen hier zusätzliche Synergien.

Dr. Wilhelm Jaeger, Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung der Firma Tönnies, zog ein positives Fazit. „Wir werden die die nächsten Schritte zu einer ausbalancierten Zucht und die Bereitschaft aller Teilnehmer, diesen Weg zu gehen, seitens unseres Hauses in jeglicher Form unterstützen.“